Schalldämpfer – der lautlose Schuss?
Disclaimer:
Dieser Test soll keinen wissenschaftlichen Anforderungen gerecht werden, ebenso kann er nicht mit herstellerspezifischen Tests verglichen werden. Dafür fehlten den Testern nebst professionellem Testequipment auch die nötige Praxiserfahrung. Der Test wurde dafür unter realen Bedingungen auf einem Schiessplatz durchgeführt und soll daher primär praxisorientierte Fragestellungen klären.
Die Tester haben sich bemüht, dennoch gewisse Punkte zu berücksichtigen. So wurde nicht einfach mit dem Handy und einer dB-Mess-App direkt neben der Waffe gemessen, sondern in einem spezifischen Abstand mit gesondertem dB-Messgerät in der Einstellung “fast”.
Einleitung
Mit einem Schalldämpfer ist ein Schuss fast nicht mehr hörbar. So zumindest will es einem die Filmindustrie weismachen. Doch jeder, der selber schon einmal mit Schalldämpfer geschossen hat weiss, dass dem nicht so ist. Trotz montiertem Schalldämpfer ist ein Schuss noch immer laut bis sehr laut. Und dennoch, ein Schalldämpfer verringert die Lärmbelästigung beim Schiessen merklich. Nicht umsonst ist die Verwendung eines Schalldämpfers auf einigen Schiessplätzen mittlerweile Pflicht und innerhalb des SMKSG wird darum auch öfters mit Schalldämpfern geschossen. Abgesehen von der Lärmreduktion kann das zusätzliche Gewicht am Laufende das Lauf-Schwingen reduzieren und damit die Präzision evtl. verbessern. Ein Schalldämpfer kann sich ferner positiv auf die Geschwindigkeit der Projektile und auf das Rückstossverhalten einer Waffe auswirken.
Bei einer Schussabgabe gibt es drei verschiedene Lärmquellen. (1) Lärm durch den Verschluss, (2) durch den Knall wenn die Gase den Lauf verlassen und (3) den Überschallknall des Projektils selber. Ein Schalldämpfer reduziert einzig den Knall am Laufende (also Nr. 2). Die leiseste mögliche Kombination ist semit ein schallgedämpfter Repetierer mit Unterschallmunition. Je kleiner das Geschoss bzw. die Energie, die beim Knall freigesetzt wird, umso leiser ist dann auch die Waffe.
Aber wie viel bringt denn nun wirklich ein Schalldämpfer? Wie viel leiser bzw. wie leise ist der Schuss damit? Dieser Frage wollten wir, zwei Mitglieder des SMKSG, nachgehen und haben zu diesem Zweck einen «Schalldämpfertest» durchgeführt. Dabei sollten möglichst konkrete und nachvollziehbare Ergebnisse erzielt werden. Folgende Fragestellungen interessierten uns dabei:
- Wie laut sind die unterschiedlichen Kaliber (.22 LR, 9mm, 5.56, .308 usw.)?
- Wie laut ist eine Subsonic-Patrone (Unterschall) im Vergleich zu einer «normalen» Supersonic-Patrone (Überschall)?
- Gibt es Unterschiede, wenn die gleiche Munition aus verschiedenen Waffen (z.B. Pistole oder einem Carbine) verschossen wird?
- Um wie viel dB verringert ein Schalldämpfer den Knall
- Hat derselbe SD unterschiedliche Dämpfereigenschaften bei verschiedenen Waffen?
- Wie laut nimmt man den gedämpften Schuss ohne Ohrschutz wahr?
Um diese Fragen zu beantworten, wurden möglichst viele unterschiedliche Kaliber mit unterschiedlichen Waffen und verschiedenen Schalldämpfern getestet.
Der Test wurde mit einem spezifischen Schalldruck-Messgerät, welches einen Messbereich von 30-130dB hat (A-Bewertung), durchgeführt. Da aber ein Schuss schnell lauter als 130dB sein kann, wurden die Messungen anstelle des üblichen Abstands von 1 Meter in einem Abstand von 8 Metern durchgeführt (Mit Verdoppelung des Abstands verringert sich der Schalldruck um 6dB, folglich kann zu den folgenden Messergebnissen einfach jeweils 18dB addiert werden). Die Testaufbau ist der nachfolgenden Abbildung zu entnehmen. Es wurden jeweils 5 Schuss stehend abgegeben, von den Messergebnissen der höchste und geringste Messwert gestrichen und davon der Durchschnitt errechnet.
.22 LR
Diese Kleinkaliber-Patrone ist bekannt für einen recht leisen Schuss, insbesondere bei Verwendung von Subsonic-Munition. Verwendet wurde einerseits ein Repetierer von Tikka, das T1x. Darauf wurde ein Brügger & Thomet (B&T) .22 Tiger Schalldämpfer montiert. Als zweite Waffe wurde ein Halbautomat, ein AR15-Gewehr mit CMMG Bravo Umbaukit verwendet, auf welchem ein B&T Rotex-IIA, welcher für das Kaliber .223/5.56 ausgelegt ist, montiert.
Munition | ø Messwert dB (A) ohne SD | ø Messwert dB (A) mit SD | Dämpfung dB (A) | Waffe |
Supersonic SK Rifle Match | 90.6 / 90.7 | 65.6 / 80.4 | 25.0 / 10.3 | Repetierer / Halbautomat |
Subsonic RWS SUBSONIC HP | 83.9 / 90.1 | 64.3 / 75.9 | 19.6 / 14.2 | Repetierer / Halbautomat |
AR15: Wyssen Defence WD15 16″-Lauf mit B&T .223 Rem Rotex-IIA Rev. 00, ca. 28 dB (A)
Feststellungen: Die Messungen zeigen auf, dass beim Repetierer eine deutlich grössere Dämpfung von bis zu 25 dB erreicht wird. Mit den rund 62 dB erreicht die Tikka auch den leisesten gemessenen Wert. Was allerdings auch wenig erstaunt. Immerhin ist dies das kleinste Kaliber in der Testreihe. Der Halbautomat erreicht mit dem für das Kaliber .223/5.56 ausgelegten Schalldämpfer lediglich eine Dämpfleistung von etwas mehr als 10 dB. Wir führen diesen Unterschied unter anderem auf die Bauart respektive Funktionsweise der Waffe zurück. Bei einem solch leisen Knall-Geräusch macht bereits das Verschlussgeräusch einen wesentlichen Teil des Lärms aus. Gemäss unseren Messungen verursacht das Vorschnellen des Verschlusses (einer AR15) zwischen 72 und 74 dB. Den Knall der schallgedämpften .22 von ca. 62 dB nimmt man nicht mehr als Schuss wahr, ein Klatschen mit den Händen ist bereits lauter.
Auf dem Video lässt sich der Unterschied zwischen einer Supersonic und einer Subsonic .22 lr gut erkennen. Weiter zeigt das Video eindrücklich, wie leise eine Subsonic sein kann. Kein anderes der getesteten Kaliber kommt auch nur annähernd an diese «Stille» heran.
9x19mm / 9mm Luger
Dies ist das wohl am weitesten verbreitete Pistolen-Kaliber überhaupt. Getestet wurden mit einer Glock 19 und mit zwei unterschiedlich grossen respektive langen B&T-Schalldämpfern.
Weiter wurde noch mit zwei unterschiedlichen Gewehren getestet, einerseits mit dem WD9 von Wyssen Defence und dem GHM9 von B&T mit integralem Schalldämpfer. Bei letzterem wird über Bohrungen im Lauf das Gas, welches das Projektil durch den Lauf treibt, abgezapft und in den Schalldämpferkörper geleitet. Die Geschosse – egal ob Super- oder Subsonic – werden auf diese Weise gar nie auf Überschallgeschwindigkeit beschleunigt.
Pistolentest mit 9mm
Munition | ø Messwert dB (A) ohne SD | ø Messwert dB (A) mit SD | Dämpfung dB (A) | Schalldämpfer |
Supersonic RUAG FMJ SX, 124 grs | 109.6 | 89.9 / 89.2 | 19.7 / 20.4 | kompakt / lang |
Subsonic S&B FMJ, 140 grs | 108.8 | 87.0 / 87.1 | 21.8 / 21.7 | kompakt / lang |
lang: B&T 9mm Impuls-IIA Rev. 03, ca. 32 dB (A)
Feststellungen: Bei einer ersten rein subjektiven Testreihe mit «Zuhörern» wurde das Geräusch des längeren Schalldämpfers etwas angenehmer empfunden. Der längere Schalldämpfer mit etwas mehr Volumen schien die Geräuschspitzen besser zu dämpfen und der Knall erschien insgesamt dumpfer.
Der Vergleich der Dämpfleistung beim kompakten Schalldämpfer zeigt deutlich den Einfluss der Munitionsart auf: Während mit der Subsonic-Munition eine Dämpfung von 21.8 dB erreicht wird, erreicht man mit der Supersonic lediglich eine Dämpfung von 19.7 dB. Ein Unterschied von ca. 2 dB, welcher bereits gut als Veränderung des Lärms wahrgenommen werden kann. Der längere Schalldämpfer dämpft die Supersonic (Reduktion von 20.4 dB) etwas besser, erreicht dann bei der Subsonic aber «nur» noch die gleiche Wirkung wie der kompakte Schalldämpfer. Hier spielt dann wohl die Munition die grössere Rolle als die Länge resp. das Volumen des Schalldämpfers.
Gewehr-Test
Munition | ø Messwert dB (A) ohne SD | ø Messwert dB (A) mit SD | Dämpfung dB (A) | Waffe |
Supersonic RUAG FMJ SX, 124 grs | 102.5 / — | 90.7 / 88.9 | 11.8 / — | AR15 / B&T GHM9 |
Subsonic S&B FMJ, 140 grs | 101.1 / — | 89.3 / 87.6 | 11.8 / — | AR15 / B&T GHM9 |
B&T: GHM9 integral schallgedämpft
Feststellungen: Während die 9mm Supersonic aus einer ungedämpften Pistole einen Wert von rund 109 dB erreicht, erreicht die exakt gleiche Munition aus einem ungedämpften Gewehr nur noch rund 102 dB. Im direkten Vergleich erreichte das WD9-Gewehr damit deutlich tiefere Werte. Der Unterschied könnte auf die Lauflänge und die damit verbundene zur Verfügung stehende Zeit für die Verbrennung des Pulvers zurückzuführen sein, dies sind allerdings nur Vermutungen.
Die integral schallgedämpfte GHM9 ist sowohl mit Super- als auch mit Subsonic-Munition rund 2 dB leiser (rund 88 – 89 dB).
Erstaunlich ist, dass der kompakte Schalldämpfer mit der Pistole Dämpfungswerte von fast 20 dB erreicht, beim WD9-Gewehr nur noch knapp 12 dB. Dieser Unterschied verdeutlicht auch den Einfluss des Waffentyps, auf welchem ein Schalldämpfer eingesetzt wird.
Interessant ist auch, dass beim Schiessen ohne Schalldämpfer die Supersonic-Munition ähnliche Werte erreicht wie die Subsonic-Munition. Dies gilt sowohl für die Pistole als auch das Gewehr. An dieser Stelle wäre wohl eine Geschwindigkeitsmessung und ein Vergleich der beiden verwendeten Munitionssorten spannend gewesen…
.223 Rem / 5.56 Nato
Eine weit verbreitete Gewehr-Patrone, von der es zwar Subsonic Munition gibt, diese allerdings wenig verbreitet und kaum verfügbar ist und aus diesem Grund auch nicht getestet wurde. Verwendet wurde immer dieselbe Supersonic-Patrone S&B 223 Rem. (5,56 x 45 mm) 55gr FMJ. Der Fokus dieser Testreihe bestand im Vergleich unterschiedlicher Gewehre respektive Lauflängen und Schalldämpfer. So wurde auf der Haenel (AR15) mit kurzem 10.5″ Lauf ein spezifischer .223 / 5.56 als auch ein .308 Schalldämpfer getestet.
Waffe | ø Messwert dB (A) ohne SD | ø Messwert dB (A) mit SD | Dämpfung dB (A) | Schalldämpfer |
Haenel 10.5″ (AR15) | 112.7 | 94.4 / 94.8 | 18.3 / 17.9 | B&T .223 / .308 |
Wyssen Defence 16″ | 113.9 | 92.7 | 21.2 | B&T .223 |
Steyr AUG | 114.6 | 101.1 | 13.5 | B&T .223 |
Dämpfer .308: B&T .308 Win Rotex-IIA-L Rev. 01, ca. 28-30 dB (A)
Dämpfer .223: B&T .223 Rem Rotex V
Feststellungen: Der deutlich kürzere Lauf der Haenel (10.5″ gegenüber 16″ Lauf) hat nicht den vielleicht erwarteten Einfluss auf die Lautheit des ungedämpften Schusses. Die Haenel ist trotz des kürzeren Laufes leiser als die längere Wyssen. Hier könnte allerdings auch der Mündungsfeuerdämpfer auf der Haenel bzw. der Kompensator auf der Wyssen einen Einfluss gehabt haben. Schallgedämpft ist die Wyssen dann nämlich wieder leiser als die Haenel.
Interessanterweise dämpft der .308-Dämpfer beinahe gleich gut wie der für dieses Kaliber vorgesehene .223-Dämpfer (beide von B&T): Das grössere Dämpfer-Volumen scheint hier die eigentlich zu grosse Austrittsöffnung auszugleichen.
Das schallgedämpfte Steyr AUG hat – mit der gleichen Munition wie bei den anderen Gewehren – im Vergleich die deutlich schlechtere Dämpfer-Eigenschaft. Bei einem vorgängigen Testlauf mit anderer Munition erreichte die Steyr AUG aber einen durchschnittlichen Wert von 97 dB, was doch deutlich tiefer ist. Dies untermauert die im Rahmen des 9mm Tests geäusserte Vermutung, wonach die Wahl der Munition einen erheblichen Einfluss haben kann.
Da der Überschall-Knall immer einen Teil der Gesamtlautheit verursacht, haben in unserem Test die Dämpfer auch nicht die beworbene Dämpferleistung erreicht.
.308 Win
Bei diesem weit verbreiteten Gewehr-Kaliber (welches gerne auch im Longrange-Schiessen verwendet wird) konnte Subsonic-Munition organisiert werden. Getestet wurden auf zwei Repetier-Gewehren von Tikka und Barrett (MRAD).
Munition | ø Messwert dB (A) ohne SD | ø Messwert dB (A) mit SD | Dämpfung dB (A) | Waffe |
Supersonic GGG 168gr HPBT | 112.7 / 113.3 | 93.5 / 92.3 | 19.2 / 21.0 | Tikka / MRAD |
Subsonic RUAG 200gr Swiss P | 107.1 / 101.8 | 77.6 / 76.5 | 29.5 / 25.3 | Tikka / MRAD |
Barrett: MRAD mit 610mm Lauf, B&T .338 LM, Rotex-IIA Rev. 03, ca. 28 dB (A)
Feststellung: Zwischen Super- und Subsonic Munition haben wir einen deutlich grösseren Unterschied messen können, als dies beispielsweise bei der 9mm der Fall war. Entweder scheint der Überschall-Knall einen deutlich grösseren Einfluss auf die Gesamtlautheit zu haben oder aber die Differenz der Pulvermenge in einer Über- bzw. Unterschall-Patrone wirkt sich hier deutlicher in diesen Messwerten aus.
Der B&T Schalldämpfer erreichte mit dem Tikka-Repetierer und Subsonic-Munition eine Dämpfungsleistung von fast 30dB (A), verglichen zur Supersonic-Munition sind dies 10dB mehr. Damit konnte mit diesem Test auch die vom Hersteller beworbene Leistung nachvollzogen werden.
Der auf der Barrett MRAD verwendete Schalldämpfer ist auf das Kaliber .338 ausgelegt. Zudem handelt es sich um ein extra langes Modell. Das sich daraus ergebende deutlich grössere Volumen macht sich bei den Werten bemerkbar. Der B&T .338 auf der MRAD erreicht zwar nicht die gleiche Dämpfleistung wie der B&T auf der Tikka, ist aber insgesamt um rund 1 dB leiser (76.5 dB anstatt 77.6 dB).
GP11 und .300 Win Mag
Diese beiden Gewehr-Kaliber werden ebenfalls gerne für das Langdistanzschiessen eingesetzt. Weil Unterschallmunition beim Langdistanzschiessen wenig Sinn macht (und es keine Unterschall GP11 Fabrikmunition gibt), musste darauf verzichtet werden. Beim .300WM-Repetierer kam dafür ein Hausken Schalldämpfer zum Einsatz und somit der einzige im Testfeld, welcher nicht von B&T stammt. Beim Accuracy International im Kaliber GP11 kam der gleiche .308 B&T Schalldämpfer zum Einsatz wie zuvor beim Haenel.
Munition | ø Messwert dB (A) ohne SD | ø Messwert dB (A) mit SD | Dämpfung dB (A) | Waffe |
GP11 Schweizer Armee | 114.2 | 93.7 | 20.5 | Accuracy International |
.300 Win Mag S&B 168gr HPBT Match | 114.5 | 93.7 | 20.8 | Tikka |
Tikka: mit Hausken .338 Hunter WD60, 35+ dB
Feststellungen: Die .300 WM-Patrone ist vergleichbar laut wie die GP 11-Patrone. Es ist insgesamt erstaunlich, wie ähnlich die gemessenen Werte sind. Dies obwohl zwei unterschiedliche Kaliber und zwei unterschiedliche Schalldämpfer verwendet wurden. Die Schalldämpfer weisen rein optisch – wie die untenstehende Abbildung verdeutlicht – auch erhebliche Unterschiede bezüglich ihrer Dimension und ihres Volumens auf.
Da bei diesen Munitionen der Überschall-Knall wieder einen wesentlichen Einfluss auf die Gesamtlautheit hat, werden in unserem Test die beworbenen Dämpfungseigenschaften daher auch nicht erreicht.
Fazit / Erkenntnisse
- Die grösste mit unserer Messeinrichtung gemessene Dämpfleistung bei Unterschallmunition betrug 29.5 dB und wurde bei der Tikka T3 im Kaliber .308 und mit dem B&T .308 Win Rotex-IIA-L Rev. 01 gemessen.
- Die grösste mit unserer Messeinrichtung gemessene Dämpfleistung bei .223 Überschallmunition betrug 21.2 dB (Wyssen AR), bei .308 Überschallmunition betrug sie 21.0 dB (Barrett MRAD).
- Der Überschallknall eines Schusses hat wie erwartet einen wesentlichen Einfluss auf die Gesamt-Lautheit eines Schusses. Dieser Effekt wurde aber beim Pistolen-Kaliber 9mm Luger interessanterweise durch uns nicht festgestellt.
- Wird mit einem Schalldämpfer geschossen, kann der Lärm durch die Verwendung von Unterschallmunition zusätzlich um rund 3 dB reduziert werden.
- Die ca. 65 dB beim schallgedämpften .22 LR Subsonic-Kaliber werden nicht mehr als Schuss wahrgenommen.
- Unterschiedliche Munition des gleichen Kalibers ist mit der gleichen Waffe und dem gleichen Schalldämpfer unterschiedlich laut und wohl abhängig von Geschossgewicht / Pulvermenge usw.
- Eine 9mm scheint aus der Pistole lauter zu sein als aus einem Gewehr / Carbine.
- Bei der Unterschallmunition scheint die Länge der verglichenen Schalldämpfer von untergeordneter Bedeutung zu sein. Die Messwerte waren praktisch identisch. Bei Überschallmunition ist der Unterschied marginal.
- Der sogenannte «First Round Pop» (der erste Schuss mit einem Schalldämpfer ist, weil sich noch Sauerstoff innerhalb des Dämpfers befindet, lauter) konnte – abgesehen bei der 9mm Testreihe – bestätigt werden.
- Ein .308-Dämpfer reduziert den Lärm eines 5.56/.223 Halbautomaten ähnlich gut wie ein spezifischer .223 Schalldämpfer. Das grössere Dämpfer-Volumen scheint hier die eigentlich zu grosse Austrittsöffnung auszugleichen. Rein Subjektiv scheint beim .223 Dämpfer aber weniger Gas zurück zum Schützen geführt zu werden, was das Schiessen angenehmer macht.
- Weil der Schütze beim Repetierer seinen Kopf resp. das Gehör nicht in unmittelbarer Nähe eines zurück- und vorschnellenden Verschlusses hat, wird die Schussabgabe leiser als bei einem Halbautomaten empfunden. Dies obwohl ähnliche Werte gemessen wurden (93.5 dB beim .308 Repetierer und 92.7 dB beim .223 AR15).
Sicherheit
Ein kurzer Hinweis an die Sicherheit beim Umgang mit Schalldämpfern sei an dieser Stelle erlaubt. Mit einem Schalldämpfer wird etwas zwischen Laufende und Ziel hinzugefügt. Entsprechend muss nebst der korrekten Befestigung des Schalldämpfers unbedingt zwischendurch der feste Sitz geprüft werden. Spätestens nach den ersten fünf Schuss muss meist wieder etwas angezogen werden und dies sollte alle fünf Schuss wiederholt werden, bis sich nichts mehr gelöst hat. Weitere wichtige Informationen sind im Bericht «Schalldämpfer sicher einsetzen» nachzulesen.
Markus und Thomas, 22.10.2021, SMKSG
Interessant wäre auch eine gemessene Dämpfung von Flintenmunition im Subsonic-Bereich. Unser Verein hat mit den Behörden und Anwohnern unseres Schießstand es bei Skeet und Trap die meisten Probleme.